Das Projekt

German History Intersections ist ein quellenbasiertes digitales Projekt, das drei große Themenbereiche über den Zeitraum von 1500 bis zur Gegenwart untersucht – Migration, Wissen und Bildung sowie Deutschsein. Indem diese Themen über Jahrhunderte hinweg verfolgt werden, bietet das Projekt eine Alternative zur traditionellen Geschichtsschreibung, die sich auf einzelne historische Perioden konzentriert.

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Die Themen

Migration
Ausgehend von individuellen Lebensgeschichten und den kollektiven Erfahrungen von Migrantengruppen untersucht dieses Modul die Wanderungsbewegung von Menschen über und innerhalb der sich verschiebenden Grenzen Mitteleuropas von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart.
Wissen und Bildung
Bildung, Ideen und die Wissensgeschichte stehen im Mittelpunkt dieses Moduls, das die Konstruktion, Verhandlung, Zirkulation und Organisation verschiedener Arten von „Experten“- und Populärwissen in Deutschland von der Reformation bis zum digitalen Zeitalter erforscht.
Deutschsein
Dieses Modul beschreibt die vielschichtige und sich ständig verändernde Bedeutung des Deutschseins vom Heiligen Römischen Reich bis zum heutigen Europa. Ein zentrales Thema ist die Überschneidung des Deutschseins mit anderen Merkmalen der Identität, wie Geschlecht, Ethnizität, Religion, und soziale Schicht.

Fokus

„Almanya – Willkommen in Deutschland“ (2011), Film Still

Der Film Almanya – Willkommen in Deutschland (2011) gehört zu meinen Lieblingsfilmen. Es ist ein sehr gelungener Film, der die Geschichte einer türkischen Einwandererfamilie als liebevolle Culture-Clash-Komödie zeigt. Der frisch eingebürgerte Hüseyin Yılmaz nimmt seinen sechsjährigen Enkel Cenk und den Rest der Familie mit auf einen Roadtrip in die Türkei und erzählt dabei von seiner Arbeitsmigration nach Deutschland. Der Film zeigt unterhaltsam, mit welchen Schwierigkeiten die erste Generation der sogenannten GastarbeiterInnen in Deutschland zu kämpfen hatten und wie aus einem fremden Land eine Heimat wurde. Der Film spielt lustvoll mit Klischees und hält damit den Türken und Deutschen den Spiegel vor. Als Tochter eines ehemaligen „Gastarbeiters“ sind mir viele Szenen im Film vertraut und damit ist die Geschichte von Familie Yılmaz auch ein Teil meiner Geschichte und vieler anderer Nachkommen von „Gastarbeitern“ in Deutschland.

Sakine Yildiz, Mitglied der Arbeitsgruppe „Migration

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