Wilder Streik bei den Ford Werken in Köln (September 1973)

Kurzbeschreibung

„1 DM mehr für alle” fordern im Jahr 1973 vorwiegend türkische Arbeitnehmer von ihrem Arbeitgeber Ford, die vom 24. bis 30. August 1973 auf dem Kölner Werksgelände des Autoherstellers einen „Wilden Streik“ abhalten. Damals stammte über ein Drittel der Belegschaft aus der Türkei, 12.000 Arbeiter, die zu 90% in der Endmontage an den Fließbändern arbeiteten. Die türkische Belegschaft verrichtete körperlich anstrengende Tätigkeiten für niedrigen Lohn.  
Angestoßen wurde der Arbeitskampf durch die fristlose Entlassung von etwa 300 Kollegen, die verspätet aus dem Jahresurlaub zurückgekehrt waren. Tatsächlich ging es aber um eine grundsätzliche Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der türkischen Gastarbeiter: eine Mark mehr Stundenlohn, Reduzierung der Bandgeschwindigkeit, Verlängerung des Jahresurlaubs, ein dreizehntes Monatsgehalt, mehr Mitbestimmung und Verzicht auf Disziplinierungsmaßnahmen infolge des Streiks.
Im Betriebsrat waren 1973 kaum türkische Arbeiter vertreten. Weder der Betriebsrat noch die IG Metall solidarisierten sich mit den Streikenden. Es kam zu gewalttätigen Zusammenstößen zwischen streikenden Arbeitnehmern und deutschen Streikgegnern, die durch die Berichterstattung der Bild-Zeitung weiter aufgeheizt wurden. Die Unternehmensleitung schaltete die Polizei ein, etliche Arbeiter wurden verhaftet und entlassen. Am Ende konnten die Arbeiter ihre Forderungen nicht durchsetzen.

Quelle

Quelle: Foto: picture alliance/Klaus Rose.

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Wilder Streik bei den Ford Werken in Köln (September 1973), veröffentlicht in: German History Intersections, <https://germanhistory-intersections.org/de/migration/ghis:image-173> [23.10.2024].