Das Projekt
German History Intersections ist ein quellenbasiertes digitales Projekt, das drei große Themenbereiche über den Zeitraum von 1500 bis zur Gegenwart untersucht – Migration, Wissen und Bildung sowie Deutschsein. Indem diese Themen über Jahrhunderte hinweg verfolgt werden, bietet das Projekt eine Alternative zur traditionellen Geschichtsschreibung, die sich auf einzelne historische Perioden konzentriert.
Die Themen
Migration
Ausgehend von individuellen Lebensgeschichten und den kollektiven Erfahrungen von Migrantengruppen untersucht dieses Modul die Wanderungsbewegung von Menschen über und innerhalb der sich verschiebenden Grenzen Mitteleuropas von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart.Wissen und Bildung
Bildung, Ideen und die Wissensgeschichte stehen im Mittelpunkt dieses Moduls, das die Konstruktion, Verhandlung, Zirkulation und Organisation verschiedener Arten von „Experten“- und Populärwissen in Deutschland von der Reformation bis zum digitalen Zeitalter erforscht.Deutschsein
Dieses Modul beschreibt die vielschichtige und sich ständig verändernde Bedeutung des Deutschseins vom Heiligen Römischen Reich bis zum heutigen Europa. Ein zentrales Thema ist die Überschneidung des Deutschseins mit anderen Merkmalen der Identität, wie Geschlecht, Ethnizität, Religion, und soziale Schicht.Das von Michael Grzimek während der Dreharbeiten zum Dokumentarfilm Serengeti darf nicht sterben eingesetzte Betäubungsgewehr versinnbildlicht den Einfluss von Nutzer*innen auf Technik: Sie können neue oder auch zur ursprünglichen Intention der Erfinder quer liegende Nutzungsweisen in Artefakte einschreiben, wie das die Technikgeschichte in den letzten Jahren immer wieder betont hat. Ich habe die Abbildung ausgewählt, da hier eine umfassende Umdeutung erfolgte: Ein Gerät zum Jagen und Töten wurde durch Grzimeks Modifikationen zu einem Instrument des Artenschutzes – Betäubung von Wildtieren und anschließendem Markieren bzw. tierärztlichen Versorgen – umgedeutet.
Christopher Neumaier, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam und Helmut Schmidt Universität, Mitglied der Arbeitsgruppe „Wissen und Bildung“