Die Arbeiterkultur in Deutschland wird mit Fabriken assoziiert, doch waren Arbeiter/innen und Arbeitsplätze vielfältig. Nichtsdestotrotz wuchs der politische Aktivismus in der Arbeiterklasse und schuf eine „Parallelgesellschaft“, die durch Arbeit und Freizeit ihr eigenes Gefühl des Deutschseins fand, das jedoch oft Arbeit mit Männlichkeit assoziierte. Feiertage wie der 1. Mai drehten sich um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen am Arbeitsplatz. Nach dem Ersten Weltkrieg berief sich die Sozialdemokratie auf bürgerliche Werte, die auch Frauen einschlossen. Das Konzept der Arbeit ist untrennbar mit Vorstellungen deutscher Identität verbunden, und die Arbeiterbewegungen versuchten, diese Sensibilität für politische Zwecke zu mobilisieren.