Achtstundentag (1894)

Kurzbeschreibung

Der 1. Mai, der seit 1890 als Feiertag gilt, erinnerte ursprünglich an das Haymarket-Massaker vom 4. Mai 1886, eine Demonstration in Chicago, die als friedliche Kundgebung zur Unterstützung der für einen Acht-Stunden-Tag streikenden Arbeiter begann und in einem tödlichen Aufstand endete. Dieses Titelbild aus der Ausgabe des Süddeutschen Postillon vom 1. Mai 1894, einer politisch-satirischen Arbeiterzeitung mit Sitz in München, zeigt einen Postillion (oder Boten), der ein Schild mit der Aufschrift „8-Stunden-Arbeit“ an der Fassade einer Gießerei anschlägt, in der Arbeiter schuften. Das dunkle Innere der Gießerei existiert völlig losgelöst von der fröhlichen Außenwelt mit ihren Frühlingsblumen und Blütenknospen.

Quelle

Quelle: Süddeutscher Postillon Nr. 9 zum ersten Mai, Inv.-Nr. Do 56/1937.3, Deutsches Historisches Museum.

© Deutsches Historisches Museum, Berlin

Helmut Gruber, Red Vienna: Experiment in Working Class Culture, 1919–1934. New York und Oxford: Oxford University Press, 1991.

Vernon Lidtke, The Alternative Culture: Socialist Labor in Imperial Germany. New York und Oxford: Oxford University Press, 1985.

Achtstundentag (1894), veröffentlicht in: German History Intersections, <https://germanhistory-intersections.org/de/deutschsein/ghis:image-198> [08.12.2024].