Sowjetische Frauen und Mädchen als zwangsverpflichtete „Ostarbeiterinnen“ (12. Dezember 1942)
Kurzbeschreibung
Um den Arbeitskräftemangel in der Kriegswirtschaft während des Zweiten Weltkriegs zu beheben, verschleppte das nationalsozialistische Deutschland Menschen aus allen besetzten Gebieten, um diese zur Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie, Landwirtschaft, im Baugewerbe sowie in anderen Industriezweigen auszubeuten. 1944 arbeiteten sechs Millionen zivile Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter im Deutschen Reich, die meisten davon aus Polen und der Sowjetunion (sog. „Ostarbeiter/innen“ ). Mehr als ein Drittel waren Frauen. Während die Nationalsozialisten aus ideologischen und bevölkerungspolitischen Gründen eine allgemeine Dienstverpflichtung für deutsche Frauen ablehnten, wurden „Ostarbeiterinnen“ auch zu schwerer körperlicher oder gefährlicher Arbeit gezwungen. Die Lebensbedingungen der Zwangsarbeiter/innen aus der Sowjetunion und Polen waren besonders schlecht. Sie unterstanden diskriminierenden Sondererlassen, mussten entsprechende Kennzeichen („OST“, „P“) tragen und wurden de facto wie Gefangene behandelt. Die rassistische Herabstufung der „Ostarbeiter/innen“ fand ihr Echo in den unter der deutschen Bevölkerung weit verbreiteten antislawischen Vorurteilen.
Dieses Foto zeigt eine Gruppe aus der Sowjetunion verschleppter Frauen und Mädchen im Durchgangslager Wilhelmshagen bei Berlin. In den Durchgangslagern wurden neu ankommende Zwangsarbeiter/innen registriert und anschließend auf Betriebe in der Region verteilt.
Quelle
Quelle: Sowjetische Frauen und Mädchen als zwangsverpflichtete ‚Ostarbeiterinnen‘ im Durchgangslager Wilhelmshagen bei Berlin, 12. Dezember 1942. Deutsches Historisches Museum, BA109913.
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