Sammlung von Objekten aus Deutsch-Ostafrika im Rauhen Haus in Hamburg-Horn (1892)
Kurzbeschreibung
Die Faszination für „exotische“ Länder war schon immer ein Impulsgeber für europäische Entdeckungsreisen, den Handelsaustausch mit anderen Ländern sowie imperiale Eroberungszüge. Im wilhelminischen Deutschland wuchs diese Faszination unter den „Wissensarbeitern“ im Staatsdienst, zu deren Aufgaben es nicht nur gehörte, Informationen aus den Kolonialgebieten zu sammeln, sondern auch Zivilisationen unter anderem nach Sprache, Ethnographie und Religion zu vergleichen und zu bewerten. Dieses Bild zeigt Objekte aus der Kolonie Deutsch-Ostafrika, die im sog. Friesenzimmer im „Rauhen Haus“ in Hamburg-Horn ausgestellt waren. Das „Rauhe Haus“ ist eine diakonische Einrichtung zur Fürsorge und Ausbildung von Kindern aus mittellosen Familien, die bis heute existiert. Einige der dort ausgebildeten Krankenpfleger, die während der Niederschlagung einer Revolte im Küstengebiet Deutsch-Ostafrikas 1888/89 als Freiwillige „Kriegskrankenpfleger“ nach Afrika gegangen waren, hatten die Objekte mitgebracht. Es ist nicht bekannt, ob die Objekte lediglich als „exotische“ Dekoration dienten oder vielleicht im Schulunterricht als Anschauungsmaterial genutzt wurden.
Quelle
Quelle: Original: Friesisches Zimmer mit Gegenständen aus Ostafrika. Bilder aus dem Rauhen Hause bei Hamburg. Originalzeichnungen von E. Limmer, aus: Illustrirte Zeitung, 27. August 1892, S. 239. Digitale Reproduktion veröffentlicht als Teil von pictura paedagogica online, http://opac.bbf.dipf.de/cgi-opac/bil.pl?t_direct=x&fullsize=yes&f_IDN=b0080334hild