August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, „Das Lied der Deutschen“ (1841)

Kurzbeschreibung

Der Text des „Deutschlandliedes“ stammt von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798–1874) und wurde an die von Joseph Haydn (1732–1809) komponierte Melodie der österreichischen Kaiserhymne angepasst. Der Liedtext zeigt den klaren Einfluss der Französischen Revolution, insbesondere die Idee von „liberté, égalité, fraternité“ in der dritten Strophe. Es war ein nationalistisches und liberales Lied, das in der Revolution von 1848 gesungen wurde. Trotz oder wegen seines antimonarchischen Tenors wurde es während des Kaiserreichs zu einem immer beliebteren patriotischen Lied. 1922 von der Weimarer Republik offiziell verabschiedet, spielten die Nationalsozialisten nach 1933 die erste Strophe sowie die Parteihymne (Horst Wessel Lied). Es dient bis heute als Nationalhymne der Bundesrepublik Deutschland, aber es wird nur die dritte Strophe gesungen.

Quelle

Deutschland, Deutschland über alles,
Über alles in der Welt,
Wenn es stets zu Schutz und Trutze
Brüderlich zusammenhält,
Von der Maas bis an die Memel,
Von der Etsch bis an den Belt –
Deutschland, Deutschland über alles,
Über alles in der Welt!

Deutsche Frauen, deutsche Treue,
Deutscher Wein und deutscher Sang
Sollen in der Welt behalten
Ihren alten schönen Klang,
Uns zu edler Tat begeistern
Unser ganzes Leben lang –
Deutsche Frauen, deutsche Treue,
Deutscher Wein und deutscher Sang!

Einigkeit und Recht und Freiheit
Für das deutsche Vaterland!
Danach lasst uns alle streben
Brüderlich mit Herz und Hand!
Einigkeit und Recht und Freiheit
Sind des Glückes Unterpfand –
Blüh’ im Glanze dieses Glückes,
Blühe, deutsches Vaterland!

Quelle: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, Das Lied der Deutschen. Hamburg: Hoffmann und Campe, 1841. Online verfügbar unter: http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB00004EDA00000000

Quelle: „Deutschlandlied“, die deutsche Nationalhymne, gespielt von der United States Army Europe Band & Chorus (USAREUR). 19. August 2009. Online verfügbar unter: https://archive.org/details/Deutschlandlied/german_anthem.WAV

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August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, „Das Lied der Deutschen“ (1841)

Quelle: Archivbeschreibung: Der Germanist und Dichter von Fallersleben beschwört in diesem Loblied auf seine deutsche Heimat die Einheit des Vaterlandes im Gegensatz zu der kleinstaatlichen Realität im Deutschen Bund. Bereits am 1. September 1841 wurde das Gedicht vom Verleger Campe veröffentlicht. Bei dem abgebildeten Blatt aus dem Nachlass Hoffmann von Fallerslebens handelt es sich um eine von mindestens zwei erhaltenen eigenhändigen Abschriften, ob dies oder ein anderes Exemplar die „Urschrift“ des Gedichts ist, ist nicht bekannt. Das Werk wurde 1922 zur deutschen Nationalhymne. Seit 1952 ist die dritte Strophe die Hymne der Bundesrepublik Deutschland. Handschriftenabteilung, Staatsbibliothek zu Berlin—Preußischer Kulturbesitz. Scan: Bild-Nr. 70140823, bpk-bildagentur.

© bpk / Staatsbibliothek zu Berlin

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben, „Das Lied der Deutschen“ (1841), veröffentlicht in: German History Intersections, <https://germanhistory-intersections.org/de/deutschsein/ghis:audio-6> [05.12.2024].