Was es bedeutet, deutsch zu sein, war häufig an die eigene Beziehung zum Nationalstaat gebunden. Angesichts der nationalsozialistischen Vergangenheit betrachten viele Deutsche patriotische Äußerungen mit Misstrauen. Insbesondere nach der Wiedervereinigung wurden jedoch zunehmend Stimmen laut, die sich für einen positiven Patriotismus ausprachen. Oft war dieser an das Grundgesetz und dessen Errungenschaften gebunden, wie der Begriff des „Verfassungspatriotismus“ zum Ausdruck bringt. Doch am anderen Ende des Spektrums wird Deutschsein in ethnonationalistischer und fremdenfeindlicher Weise definiert. Dieses Schlaglicht beinhaltet mehrere Beispiele für Versuche, Deutschsein vor allem über gemeinsame kulturelle Werte zu definieren, wobei diese je nach Hintergrund der AutorInnen deutlich variieren.