Deutschland im 21. Jahrhundert: Wer darf deutsch sein?

Einführung

Auch seit der Wiedervereinigung 1990 ist die Debatte darüber, wer oder was deutsch sei, nicht abgerissen. Dabei geht es nicht nur um „Ossis“ und „Wessis“. In den globalen Migrationsprozessen seit den 1990ern dreht sich die Debatte weiterhin häufig um den gedachten Gegensatz zwischen „Deutschen“ und „AusländerInnen“ oder anderen “Anderen”. Nach wie vor spielt der Kulturbegriff eine wichtige Rolle, wenn gefragt wird, wer deutsch sei oder werden könne. In einer multiethnischen Gesellschaft wird der Anspruch erhoben, eine sog. Leitkultur zu vertreten. Sie dreht sich mal um Verhaltensformen, mal um konfessionelle Traditionen. Mit Blick auf Religion wird entweder eine christliche Tradition oder eine jüdisch-christliche Tradition beschworen, wobei vor allem letzteres sowohl die deutsche Geschichte glättet als auch den andauernden Antisemitismus.

Inhalt

  1. < Debatten über Krieg und Genozid nach der Wende
  2. Das Spiel mit dem Patriotismus >