Monostatos in Wolfgang Amadeus Mozart, „Die Zauberflöte“ (1791)
Kurzbeschreibung
Wolfgang Amadeus Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ von 1791 produzierte und reproduzierte in der Figur des Monostatos das rassifizierende Differenzdenken des späten 18. Jahrhunderts. Der „Mohr“ war von dunkler Hautfarbe, muslimisch und vermeintlich sexuell unkontrolliert. Die Liebe eines Schwarzen zu einer weißen Frau erschien als inakzeptable Überschreitung einer Grenze, die durch die binären Zuschreibungen gleichzeitig hergestellt wurde.
Quelle
Alles fühlt der Liebe Freuden
Schnäbelt, tändelt, herzt und
küßt,
Und ich soll die Liebe meiden,
Weil ein Schwarzer
häßlich ist,
Weil ein Schwarzer häßlich ist.
Ist mir denn
kein Herz gegeben?
Ich bin auch den Mädchen gut,
Ich bin
auch den Mädchen gut,
Immer ohne Weibchen leben,
Wäre
wahrlich Höllenglut,
Wäre wahrlich Höllenglut,
Drum so
will ich, weil ich lebe,
Schnäbeln, küssen, zärtlich
sein.
Lieber, guter Mond, vergebe
Eine Weiße nahm mich
ein,
Eine Weiße nahm mich ein,
Weiss ist schön! Ich muß
sie küssen;
Mond, verstecke dich dazu!
Sollt’ es dich zu
sehr verdrießen,
O so mach’ die Augen zu!
O so mach’ die
Augen zu!
O so mach’ die Augen zu!
Quelle: Emanuel Schickaneder und Wolfgang Amadeus Mozart, Die Zauberflöte: Eine grosse Oper in zwey Aufzügen. Frankfurt und Leipzig, 1794, o. S. Online verfügbar unter: https://blackcentraleurope.com/sources/1750-1850/the-character-monostatos-in-mozarts-opera-the-magic-flute-1791/
Weiterführende Inhalte
Alyssa Hall, „Beyond the Glockenspiel. Teaching Race and Gender in Mozart’s Zauberflöte“, in Die Unterrichtspraxis /Teaching German. A Journal of the American Association of Teachers of German, Jg. 47, Heft 1 (2014), S. 1–13.
Peter Martin, Schwarze Teufel, edle Mohren. Hamburg: Junius Verlag, 1993.