Turnen als Kulturgut: Turnhalle der Belgrano Schule, Buenos Aires (1927)
Kurzbeschreibung
In Argentinien gab es seit dem 19. Jahrhundert zahlreiche deutsche Gemeinden, die politisch, sozial und konfessionell so divers waren wie in Deutschland selbst. Um 1900 existierten bereits 65 deutsche Schulen, in den 1930er Jahren hunderte. Die Belgrano Schule war eine Eliteschule in Buenos Aires. Ihr langjähriger Leiter Wilhelm Keiper plädierte dafür, die Deutschen in Argentinien auf eine gemeinsame deutsche Kultur einzuschwören, während andere Schulleiter die Jüngeren mit Spanischunterricht auf ihr Leben in Argentinien vorbereiten wollten. Die gigantische Turnhalle der Belgrano Schule signalisierte, dass Turnen als Marker von Deutschsein galt.
Quelle
Quelle: Wilhelm Keiper, Die Belgrano Schule in Buenos Aires, 1897–1927. Buenos Aires, 1927, o. S.
Weiterführende Inhalte
Franka Bindernagel, Deutschsprachige Migranten in Buenos Aires: Geteilte Erinnerungen und umkämpfte Geschichtsbilder, 1919–1932. Paderborn: Schöningh, 2018.
Krista O’Donnell, Renate Bridenthal und Nancy Reagin, Hrsg., The Heimat Abroad: The Boundaries of Germanness. Ann Arbor, MI: University of Michigan Press, 2005.
H. Glenn Penny, „Diversity, Inclusivity, and ‚Germanness‘ in Latin America during the Interwar Period,“ The Bulletin of the German Historical Institute 61 (Fall 2017), S. 85–108. Online verfügbar unter: https://www.ghi-dc.org/publication/bulletin-61-fall-2017
H. Glenn Penny und Stefan Rinke, „Germans Abroad: Respatializing Historical Narrative,“ Geschichte und Gesellschaft 41 (2015), S. 173–96.