Völkerschau im Frankfurter Zoo (1891)

Kurzbeschreibung

Völkerschauen waren Kult um 1900. Sie trugen zum Selbstverständnis als kolonial Herrschende bei, indem sie Menschen aus kolonisierten Ländern in die exotische Form zwangen, die die Bilder im Kopf bediente. Das Plakat warb für eine Völkerschau im Frankfurter Zoo 1891 und spielte bereits durch den Ort mit Projektionen von Natur und Gefahr, aber auch deutscher Kontrolle. Die Kriegerinnen waren als deviant und gefährdend markiert, durch wilde Augen und aggressiven Gesichtsausdruck, durch schräge Körperhaltung und die von Frauen getragenen Waffen.

Quelle

Quelle: C08071, Adolph Friedländer, Plakat „Das Amazonencorps unter Führung der Oberkriegerin Gumma“, Ethnologie, Werbung, Frankfurt am Main, vor 1890, Druckgrafik, Farblithographie.

Dieses Bild ist aufgenommen in David Ciarlo, Advertising Empire. Race and Visual Culture in Imperial Germany. Cambridge, MA: Harvard University Press, 2011, plate 8, S. 212ff.

© Historisches Museum Frankfurt, Fotograf: Horst Ziegenfusz

Nina Berman, Klaus Mühlhahn und Alain Patrice Nganang, Hrsg., German Colonialism Revisited: African, Asian, and Oceanic Experiences. Ann Arbor, MI: University of Michigan Press, 2018.

Sara Friedrichsmeyer, Sara Lennox und Susanne Zantop, Hrsg., German Colonialism and its Legacies. Ann Arbor, MI: University of Michigan Press, 1998, S. 107–24.

Bradley Naranch und Geoff Eley, Hrsg., German Colonialism in a Global Age. Durham, NC, und London: Duke University Press, 2014.

Michael Perraudin, Jürgen Zimmerer und Kate Heady, Hrsg., German Colonialism and National Identity. New York: Routledge, 2011.

Völkerschau im Frankfurter Zoo (1891), veröffentlicht in: German History Intersections, <https://germanhistory-intersections.org/de/deutschsein/ghis:image-202> [23.10.2024].