Kolonialismus spielen (ca. 1900)

Kurzbeschreibung

Gesellschaftsspiele integrierten koloniales Denken und Herrschaftsfantasien auf unauffällige Weise in den Alltag, ähnlich wie die vielen Kolonialromane, die im Kaiserreich erschienen. Wer sich mit dem „Deutschen Colonien- und Reisespiel“ unterhielt, sprang in eine exotische Welt, die anders und aufregend, aber beherrschbar erschien. Das eigene Selbstverständnis als überlegen wurde hier weniger in Frage gestellt als in tatsächlichen Begegnungen mit anderen, die die eigene Herrschaft als fragil erwiesen und auch deshalb mit Gewalt beantwortet wurden.

Quelle

Quelle: Deutsches Colonien- und Reisespiel, Inv.-Nr. Ak 94/584, Deutsches Historisches Museum/A. Psille. Abgedruckt auf dem Umschlag von Birthe Kundrus, Moderne Imperialisten. Das Kaiserreich im Spiegel seiner Kolonien. Böhlau: Köln, Weimar, 2003.

© Deutsches Historisches Museum, Berlin

Nina Berman, Klaus Mühlhahn und Alain Patrice Nganang, Hrsg., German Colonialism Revisited: African, Asian, and Oceanic Experiences. Ann Arbor, MI: University of Michigan Press, 2018.

Sara Friedrichsmeyer, Sara Lennox und Susanne Zantop, Hrsg., German Colonialism and its Legacies. Ann Arbor, MI: University of Michigan Press, 1998, S. 107–24.

Bradley Naranch und Geoff Eley, Hrsg., German Colonialism in a Global Age. Durham, NC, und London: Duke University Press, 2014.

Michael Perraudin, Jürgen Zimmerer und Kate Heady, Hrsg., German Colonialism and National Identity. New York: Routledge, 2011.

Kolonialismus spielen (ca. 1900), veröffentlicht in: German History Intersections, <https://germanhistory-intersections.org/de/deutschsein/ghis:image-203> [05.12.2024].