Der Führer als Schutzherr der Künste: Hubert Lanzingers Der Bannerträger (ca. 1934–36)

Kurzbeschreibung

Die Nationalsozialisten eigneten sich seit den 1920er Jahren die Sinnfigur des „Künstler-Soldaten“ an. Sie griffen damit eine Erinnerungskonstruktion auf, die nichtjüdische Figuren aus Kunst und Politik als „große Männer“ inszenierte. Zum Reichsparteitag 1933 in Nürnberg erhielt Hitler von der Stadt einen Abdruck von Albrecht Dürers Ritter, Tod und Teufel. Der österreichische Maler Hubert Lanzinger malte Hitler 1934–36 als modernen Dürer-Ritter, als „großen deutschen Künstler-Soldaten“, der beanspruchte, die Nation zu einigen. Das Gemälde wurde 1938 auf der Großen Deutschen Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst in München ausgestellt.

Quelle

Quelle: Hubert Lanzingers Der Bannerträger ist eines von fast 10.000 Werken deutscher Militär- und NS-Propagandakunst, die die US-Armee nach dem Krieg im Rahmen der Entnazifizierung der deutschen Gesellschaft beschlagnahmte. Dieses und 400 weitere Kunstwerke aus der Nazi-Zeit, die als propagandistisch gelten, befinden sich noch heute in der Obhut der US-Armee. Öl auf Holz, ca. 1934–36. — US Army Center of Military History, Washington, DC, USHMM, https://www.ushmm.org/m/img/2450324-2396x2417.jpg

U.S. Army Center of Military History, Washington, DC

Martina Kessel, Gewalt und Gelächter. „Deutschsein“ 1914–1945. Stuttgart: Steiner, 2019.

Birgit Schwarz, Geniewahn. Hitler und die Kunst. Wien: Böhlau, 2009.

Der Führer als Schutzherr der Künste: Hubert Lanzingers Der Bannerträger (ca. 1934–36), veröffentlicht in: German History Intersections, <https://germanhistory-intersections.org/de/deutschsein/ghis:image-206> [05.12.2024].