Die Welt als „Erdapfel“ (ca. 1491/94)
Kurzbeschreibung
Der „Erdapfel“ von Martin Behaim (1459–1507) aus Nürnberg ist die älteste erhaltene Darstellung der Erde in Kugelgestalt. Er zeigt Herrscherbilder, Wappen, Fabelwesen und exotische Tiere und vermittelt damit das geografische und historische Wissen am Ausgang des Mittelalters. Amerika sucht man auf dem Globus vergeblich. Japan („Cipangu“) und China („Cathaia“) liegen am Westufer des Atlantiks. Denn zeitgleich mit der Anfertigung des Behaim-Globus hatte sich Christoph Kolumbus erst auf die Suche nach dem Seeweg nach Indien gemacht. Behaims Globus hatte wohl den Zweck, ähnlich weltumspannende Handels- oder Entdeckungsreiseprojekte möglichen Investoren kartografisch schmackhaft zu machen. Ein Faksimile des Globus ist abgedruckt bei Ernst Georg Ravenstein, 1908.
Quelle
Quelle: Behaim-Globus: Martin Behaim, Georg Glockendon d. Ä. u. a., Nürnberg, ca. 1491–1494. Material/Technik: Kugel aus diversen Verbundwerkstoffen, Deckfarbenmalerei, Gestell Schmiedeeisen, Horizontring Messing. Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Inv.-Nr.: WI 1826. Online verfügbar unter: https://www.gnm.de/ausstellungen/dauerausstellung/renaissance-barock-aufklaerung/
Ein Faksimile des Globus ist abgedruckt bei Ernst Georg Ravenstein, Martin Behaim: His Life and His Globe. London, 1908, S. 123–27. Online verfügbar unter: http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ravenstein1908/
© Germanisches Nationalmuseum Nürnberg. Foto: Jürgen Musolf.
Weiterführende Inhalte
Ulrich Knefelkamp, „Globus des Martin Behaim“, publiziert am 05. März 2012; in Historisches Lexikon Bayerns, http://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Globus des Martin Behaim (letzter Zugriff: 27. Juli 2021)