Gezähmte Wildnis: Erhard Etzlaub, Waldplan von Nürnberg (1516)
Kurzbeschreibung
Erhard Etzlaub (ca. 1455–1532) war ein Kartograph, Kompassmacher und Arzt, der in Nürnberg lebte und arbeitete. In den ersten Jahren des 16. Jahrhunderts begannen die Nürnberger, Karten als Mittel in ihren Konflikten mit den benachbarten Fürsten einzusetzen, und Etzlaub war einer der Kartographen, die an der Spitze dieser neuen Raumkonzeption standen (vgl. seine Romweg-Karte als Beispiel für präzise Entfernungen). Obwohl es sich bei dem Bild nicht um eine Karte handelt, zeigt es die Ausdehnung der Wälder rund um die Stadt und stellt sie gleichzeitig als gewaltig und doch auch durch Abholzung gezähmt dar.
Quelle
Quelle: Erhard Etzlaub, Waldplan von Nürnberg, 1516. Material/Technik: Deckfarben auf Pergament. Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, Inv.-Nr.: SP10419. Online verfügbar unter: http://objektkatalog.gnm.de/objekt/SP10419.
Bild abgedruckt in: Christopher Wood, Albrecht Altdorfer and the Origins of Landscape (1993). Überarbeitete erweiterte zweite Auflage. London: Reaktion Books, 2014, S. 152.
Germanisches Nationalmuseum Nürnberg. Foto: Georg Janßen
Weiterführende Inhalte
August Oretegel, „Zum Nürnberger Waldplan von 1516“, Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, Bd. 57 (1970), S. 232–41.
Fritz Schnelbögl, „Leben und Werk des Nürnberger Kartographen Erhard Etzlaub (gest. 1532)“, Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg, Bd. 57 (1970), S. 216–31.
Christopher Wood, Albrecht Altdorfer and the Origins of Landscape (1993). Überarbeitete erweiterte zweite Auflage. London: Reaktion Books, 2014.