Abstufungen imperialer Identitäten: Ständehierarchie (ca. 1650)
Kurzbeschreibung
Dieser Kupferstich von Gerhard Altzenbach (vor 1590–nach 1672) aus der Mitte des 17. Jahrhunderts zeigt die Hierarchie der verschiedenen Stände im Heiligen Römischen Reich. Der Papst steht an der Spitze und in der Mitte; er wird vom Kaiser und vom König flankiert. Die Kardinäle und Bischöfe nehmen ihre Plätze auf der linken Seite ein und betonen damit die Bedeutung der Konfession innerhalb der gesellschaftlichen Ordnung. Die beiden Inschriften (in der Nähe der oberen rechten und linken Ecke) betonen die Wichtigkeit der Aufrechterhaltung der angemessenen sozialen Ordnung, die als Voraussetzung für das Streben nach Frieden im ganzen Reich gilt. Beide Inschriften verweisen auf das „Reich“ und bringen damit ein Element des „Deutschen“ in eine von den Kategorien des Standes und der Konfession dominierte Gesellschaftsordnung ein.
Quelle
Quelle: Gerhard Altzenbach, Allegorische Darstellung der Ständeordnung in Deutschland im 17. Jahrhundert, ca. 1650. Bild-Nr. 30009827, bpk-Bildagentur.
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Weiterführende Inhalte
Paul Münch, Lebensformen in der frühen Neuzeit, 1500 bis 1800. Berlin: Propyläen, 1992.