Der Wirt oder Gastgeb (ca. 1536)
Kurzbeschreibung
Der kolorierte Holzschnitt von Erhard Schön (ca. 1491-1542) zeigt ein Wirtshaus, dessen Wirt eine Reihe von Gästen in Empfang nimmt, die das Spektrum der unterschiedlichen Reisenden abbildet, die sich in der Frühen Neuzeit aus den unterschiedlichsten Motiven auf Reisen begeben hatten. Der Geselle, der Landsknecht, der Bauer, die Bäuerin und ein Adliger zu Pferd, sie alle wollen die Gastfreundschaft des Wirtes in Anspruch nehmen. Der Holzschnitt kann als Kritik an den mitunter überteuerten Gaststätten verstanden werden, wie das beigefügte Gedicht zeigt, indem sich wohl nicht alles auf das Essen bezieht: „Gwürzet wohl und recht gesalzen, Gekochet frisch und wohl geschmalzen, Gesotten/gesulzet/eingepicket/Gepachen/praten/wohl durchspicket”.
Quelle
Quelle: Erhard Schön: der Wirt oder Gastgeb, um 1538, Holzschnitt, koloriert, Typendruck, am unteren Rand beschnitten, Inv.-Nr. 39,33.
© Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Aus dem Sammlungen der Herzog von Sachsen Coburg und Gotha'schen Stiftung für Kunst und Wissenschaft