Carl Wilhelm Hübner, Die schlesischen Weber (1846)

Kurzbeschreibung

Dieses Gemälde des Düsseldorfer Künstlers Carl Hübner (1814-1879) zeigt eine schlesische Weberfamilie im Kontor eines wohlhabenden Tuchhändlers, der die Qualität ihres Baumwolltuches bemängelt und daher den Preis drücken will. Die Originalfassung des Gemäldes stammt von 1844 (dies ist eine zwei Jahre später entstandene Fassung), dem Jahr des schlesischen Weberaufstandes, durch den die Not der in der Textilindustrie Arbeitenden erstmals breitere öffentliche Aufmerksamkeit in Deutschland erfuhr. Die Baumwollweberei war eine vorindustrielle Form der Heimarbeit, die Männer, Frauen und Kinder in Schlesien ausübten. Im Zuge der Industrialisierung wurde auch das Spinnen und Weben mechanisiert, was dazu führte, dass Baumwollstoffe nun massenhaft und billig auf kontinentaleuropäischen Märkten angeboten wurden. Dies führte zur Verarmung der ländlichen Heimarbeiter/innen und schließlich zur Abwanderung vieler in urbane Zentren, um dort Arbeit in Fabriken zu finden. Der Dichter Heinrich Heine (1797-1856) thematisierte die Not der Weber ebenfalls in seinem berühmten Gedicht „Die schlesischen Weber“.

Quelle

Quelle: Carl Wilhelm Hübner, Die schlesischen Weber (1846). Deutsches Historisches Museum, BA 97/14961.

© DHM

Carl Wilhelm Hübner, Die schlesischen Weber (1846), veröffentlicht in: German History Intersections, <https://germanhistory-intersections.org/de/migration/ghis:image-162> [05.12.2024].