Handbuch für die Erkennung von Gesichtsausdrücken, DDR (1970)

Kurzbeschreibung

Die aus der nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen sowjetischen Besatzungszone hervorgegangene Deutsche Demokratische Republik oder DDR (1949-1990), erwies sich schon bald als alles andere als eine „Volksdemokratie“ im westlichen Sinne des Wortes. Innerhalb eines Jahres nach ihrer Gründung hatte die neue kommunistische Regierung das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) oder Stasi eingerichtet. Die Stasi, vermutlich der effektivste Arm innerstaatlicher Überwachung und Repression in der deutschen Geschichte, wurde beauftragt, eine „sozialistische Mentalität“ unter der ostdeutschen Bevölkerung zu schaffen und zu erhalten. Im Mittelpunkt dieser Bemühungen standen Verhaftungen und Verhöre, die mit der Behauptung gerechtfertigt wurden, dass der Staat, wenn es um das Wissen über seine Bürger ging, das Recht hatte, absolut alles zu wissen. Dieses Handbuch sollte den rund 160.000 Stasi-Funktionären, die das MfS 1988 zählte, helfen, die Gesichtsausdrücke von Menschen vor und während der Befragung zu analysieren.

Quelle

Quelle: Merkmale des Äußeren von Personen. Ministerium für Staatssicherheit, Hauptabteilung VI, 1970. Wiedergabe auf dieser Webseite mit freundlicher Genehmigung vom Wende Museum, Los Angeles.

© Wende Museum Collection, Los Angeles

Handbuch für die Erkennung von Gesichtsausdrücken, DDR (1970), veröffentlicht in: German History Intersections, <https://germanhistory-intersections.org/de/wissen-und-bildung/ghis:image-30> [05.12.2024].