Karte: Das Deutschtum im Ausland (1931)

Kurzbeschreibung

Wie Ideologisierung aussehen kann, zeigt die folgende Karte aus dem weitverbreiteten historischen Schulatlas „Putzger“ in der Auflage von 1931 exemplarisch: Mit einer Mischung von sprachlichen und politischen Argumenten wird eine möglichst große Fläche als „deutsch“ beeinflusst gesehen, sei es als „Volksboden“, als „Kulturboden“ oder als vorgeblich homogenes Sprachgebiet. Das weit ausgreifende „Gebiet der deutschen Verkehrssprache im Osten“ in der unteren Karte bezieht sich übrigens vornehmlich auf den Gebrauch des Jiddischen. In der oberen Karte stößt der hellgraue Bereich, „Deutsche Bevölkerung vereinzelt“, wie ein Keil in das Innere Asiens vor und bedeckt zudem effektvoll weiten Teile des amerikanischen Doppelkontinents – ohne dass die Angabe auch nur annährend als statistische Größe geklärt würde. Die Kartentypen zum „Auslandsdeutschtum“ entstanden nicht erst in der späten Weimarer Zeit. Schon um 1900 gab es erste Vertreter von spezifischen Deutschtumsatlanten, etwa der „Deutsche Kolonial-Atlas“ und der „Alldeutsche Atlas“, beide von Paul Langhans erstellt und beim Verlag Justus Perthes in Gotha herausgegeben.

Quelle

Quelle: F. W. Putzgers Historischer Schul-Atlas, Große Ausgabe, bearbeitet und herausgegeben von Max Pehle und Hans Silberborth, 50. Aufl., Bielefeld/Leipzig 1931, S. 134.

Karte: Das Deutschtum im Ausland (1931), veröffentlicht in: German History Intersections, <https://germanhistory-intersections.org/de/migration/ghis:image-101> [08.12.2024].