DER SPIEGEL Titelblätter (1964, 1973, 1997, 2013)

Kurzbeschreibung

Welche Bilder kursieren im öffentlichen Diskurs über Migration und Migranten? Diese Serie von Spiegel-Titelblättern wirft ein Schlaglicht auf die mediale Inszenierung von Migration in Deutschland über einen Zeitraum von knapp vierzig Jahren (1964-2013).
Der Artikel vom 30. Juli 1973 „Die Türken kommen – rette sich, wer kann” beschwört eine „Invasion“ von Arbeitsmigranten, die zur Bildung von städtischen „Ghettos“ beitrügen und „Städteverfall, Kriminalität und soziale Verelendung wie in Harlem“ herbeiführten: „An den Erosionsstellen deutscher Städte wächst ein neues Subproletariat heran, keimt die Saat sozialer Krankheitsherde“ (Richter Franz). „Ein Türke bleibt nicht lange allein.“
Mit dem Cover vom 14.4.1997 diagnostizierte Der Spiegel „Das Scheitern der multikulturellen Gesellschaft“. Die Fotomontage zeigte eine junge Frau, augenscheinlich zornig eine türkische Fahne schwenkend. Die Frau hatte in Wirklichkeit ohne Fahne an einer Demonstration gegen Rechtsextremismus teilgenommen. Sie klagte erfolgreich gegen die manipulative Verwendung ihres Fotos. Per Gerichtsbeschluss wurde daraufhin die weitere Verbreitung dieses Titelbildes untersagt.

Quelle

Quelle: Der Spiegel 41/1964; Der Spiegel 37/1973; Der Spiegel 16/1997 (hier nur mit Beschreibung); Der Spiegel 9/2013.

© DER SPIEGEL

DER SPIEGEL Titelblätter (1964, 1973, 1997, 2013), veröffentlicht in: German History Intersections, <https://germanhistory-intersections.org/de/migration/ghis:image-183> [09.12.2024].