Philip Galle (nach einer Zeichnung Pieter Bruegels d. Ä.), Der Alchemist (ca. 1558)

Kurzbeschreibung

Dieser Kupferstich von Philip Galle, der nach einer Zeichnung Pieter Bruegels d.Ä. angefertigt wurde, ist eine satirische Darstellung des Arbeitens und Lebens eines Alchemisten. Das Bild zeigt den finanziellen Ruin seiner Familie: Während der Alchemist und Familienvater die letzten Münzen in den Schmelztiegel wirft, um den Stein der Weisen zu entdecken, zeigt die Mutter auf ihre leere Geldbörse. Ihre Kinder spielen in den leeren Schränken. Der auf dem Boden sitzende Narr imitiert die seltsamen Praktiken des Alchemisten und verstärkt die tragische Komik der Situation. Der Gelehrte am rechten Bildrand scheint das Geschehen zu kommentieren und die trübe Zukunft der Familie schon vorauszusehen, welche im Bildhintergrund das Haus ohne Hab und Gut verlässt. Der Kupferstich ist als eine Warnung vor der Gier nach schnellem Geld zu verstehen sowie als eine Mahnung an den Betrachter, es dem Alchemisten nicht gleich zu tun und alles zu verlieren.

Quelle

Quelle: Pieter Bruegel d. Ä. (niederländisch, ca. 1525-69 Brüssel). Gravus von Philips Galle. Veröffentlicht von Hieronymus Cock, nach 1558. Metropolitan Museum of Art. Online verfügbar unter: https://www.metmuseum.org/art/collection/search/366817

Dieses Werk wurde in die Gemeinfreiheit entlassen, indem auf alle urheberrechtlichen und verwandten Schutzrechte verzichtet wurde, soweit das gesetzlich möglich ist.

Lawrence M. Principe, „Orte des Wunders und des Verderbens. Alchemielaboratorien in Darstellungen der Frühen Neuzeit“, in Sven Dupré, Hrsg., Kunst und Alchemie: das Geheimnis der Verwandlung. München: Hirmer, 2014, S. 60-81.

Philip Galle (nach einer Zeichnung Pieter Bruegels d. Ä.), Der Alchemist (ca. 1558), veröffentlicht in: German History Intersections, <https://germanhistory-intersections.org/de/wissen-und-bildung/ghis:image-45> [25.11.2024].