Der Tierpräparator Hermanus Hendrikus ter Meer in seinem Atelier am Zoologischen Institut der Universität Leipzig (1910)

Kurzbeschreibung

Die professionelle Tierpräparation hatte ihre Anfänge im 19. Jahrhundert als Methode zur Bewahrung, Darstellung und Speicherung der Artefakte des Wissens an der Schnittstelle zwischen künstlerischer Kreativität und wissenschaftlicher Rekonstruktion. Schon bald gab es Tierpräparatoren in ganz Deutschland, von den stillen Jagdwäldern Westfalens bis hin zu den naturkundlichen Museen der pulsierenden Städte. Einer der führenden Tierpräparatoren in Deutschland war kein Deutscher, sondern der niederländische Praktiker Herman Hendrikus ter Meer, der 1907 an das Zoologische Institut der Universität Leipzig berufen wurde. Hier restaurierte er Exemplare, die während der berühmten Valdivia-Expedition (1898-99), der ersten großen deutschen ozeanographischen Forschungsreise in die Tiefsee, gesammelt wurden. Die Reise selbst stand im Einklang mit dem umfassenden Unternehmen des 19. Jahrhunderts, sämtliche Tierarten zu identifizieren, zu beschreiben und taxonomisch zu ordnen. Sein Renommee auf diesem Gebiet wurde durch seine wegweisende Arbeit im Bereich der plastischen Chirurgie, die auf seinen umfangreichen anatomischen Kenntnissen aufbaute, keineswegs geschmälert.

Quelle

Quelle: Naturkundemuseum Leipzig. „Von der Kunst der lebendigen Darstellung“, veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Blogs Schemenkabinett, 19. Januar 2016, http://www.schemenkabinett.de/von-der-kunst-der-lebendigen-darstellung/ (zuletzt besucht am 22. Juli 2020). Quelle der Reproduktion: Christine Becker, Wie ein zweites Leben: der Tierbildner Herman H. ter Meer (Leipzig: Passage-Verlag, 2004).

Der Tierpräparator Hermanus Hendrikus ter Meer in seinem Atelier am Zoologischen Institut der Universität Leipzig (1910), veröffentlicht in: German History Intersections, <https://germanhistory-intersections.org/de/wissen-und-bildung/ghis:image-49> [25.10.2024].