Bücherverbrennung durch nationalsozialistische Studenten auf dem Berliner Opernplatz (10. Mai 1933)
Kurzbeschreibung
Die Zerstörung „gefährlicher“ Bücher war eine historische Praxis in der westlichen Zivilisation. Als Form der negativen Kontrolle über die Verbreitung von Wissen ermöglichte die Vernichtung von Büchern es kirchlichen, politischen oder anderen Autoritäten, das Lernen und Wissen der Menschen zu begrenzen, um zu verteidigen, was die jeweiligen Autoritäten als das öffentliche Interesse definierten. Eine der häufigsten Methoden, um Bücher zu zerstören, war das Verbrennen. In der Vormoderne sollte das Feuer die „bösen Geister“ der Bücher vertreiben, während es das „Gift“ und die „Pest“, die diese Bücher angeblich enthielten, vernichtete. Die Nazis spielten auf diese beiden spirituellen und biologischen Evokationen an, als sie Bücher in symbolischen Akten der Staatsmacht verbrannten, die bis heute verstörend wirken. Im Mai und Juni 1933 organisierte der Nationalsozialistische Deutsche Studentenbund (NSDStB) eine Reihe von öffentlichen Büchverbrennungen, die sich auf Werke von „jüdischen“, „bolschewistischen“ und „sozialistischen“ Autoren sowie andere „nicht-deutsche Elemente“ konzentrierten. Die größte Bücherverbrennung fand am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz statt, wo rund 20.000 Bücher in Brand gesteckt wurden.
Quelle
Quelle: Bundesarchiv, Bild 102-14597 / Georg Pahl
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