Soldaten mit Herero-Schädeln für den Transport zum Pathologischen Institut in Berlin (ca. 1904–08)

Kurzbeschreibung

Auf diesem gruseligen Bild aus der Zeit der sog. Herero-Kriege im kolonialen Deutsch-Südwestafrika (heute: Namibia, 1904–08) verladen Soldaten die Schädel von Herero-Stammesangehörigen, die entweder hingerichtet oder im Kampf getötet wurden, für den Transport zum Pathologischen Institut in Berlin, wo sie für die anthropologische Klassifizierung vermessen werden sollten, vermutlich im Dienst der Phrenologie. Die Pseudowissenschaft der Phrenologie beschäftigte sich mit der Vermessung von Schädeln, um aus der Schädelgröße und –form zumeist rassistische Rückschlüsse auf geistige Fähigkeiten und Persönlichkeitszüge zu ziehen. Hier sehen wir, wie auch das Militär in den „Forschungsauftrag“ des modernen Deutschland als Informationskanal zwischen den Peripherien des imperialen Systems und den Zentren der Wissensproduktion eingebunden wurde. Deutsche Wissensnetzwerke – opportunistisch, utilitaristisch, begierig – hatten eine derart große Reichweite.

Quelle

Quelle: Soldaten beim Verpacken menschlicher Schädel in Transportkisten (ca. 1904-08).

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Soldaten mit Herero-Schädeln für den Transport zum Pathologischen Institut in Berlin (ca. 1904–08), veröffentlicht in: German History Intersections, <https://germanhistory-intersections.org/de/wissen-und-bildung/ghis:image-58> [05.12.2024].