Nach der Französischen Revolution und den napoleonischen Kriegen verlagerten sich die politischen Strukturen weg von den Adelshöfen, und die allgegenwärtigen Zerstörungen veranlassten die Menschen, sich verstärkt Gedanken über die Bewahrung von Objekten und Bildern und deren Beziehung zur Geschichte zu machen. Sammlungen, die dem Adel, Klöstern oder anderen Institutionen gehörten, wurden zunehmend verstreut und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. In diesem Zusammenhang entstanden die Institutionen, die wir heute als Museen kennen. Die ersten Seiten des Führers zum Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg aus dem Jahr 1860 beschreiben die Geschichte dieses Museums und zeigen, wie es sich von einer fürstlichen Sammlung (der Wittelsbacher) zu einer territorialen Sammlung entwickelte, die plötzlich „nationale“ Ziele verfolgte. Während es ursprünglich als territoriale Einrichtung gedacht war, wurde es schließlich zu einer „deutschen“. Die Abbildungen in der Ausgabe von 1853 zeigen, dass das Publikum aus dem wohlhabenden Bürgertum stammte, im Gegensatz zum frühneuzeitlichen Publikum, das aus Aristokraten bestand. Museen waren nun Orte, an denen sich „nationale“ Themen bildeten. Neben anderen Entwicklungen in der öffentlichen Sphäre wie Zeitungen und Theatern waren diese Institutionen ein wichtiges Mittel zur Erziehung und Enkulturation der breiteren Öffentlichkeit in Bezug auf das Deutschsein. Die Ausweitung einiger dieser Denkweisen über die Vergangenheit und ihre Beziehung zum Lokalen zeigt sich in der Gründung lokaler Interessenvereine wie dem Verein für hessische Geschichte in den 1830er Jahren. Die Identifikation des Deutschen wurde sowohl bei der Pflege von Sammlungen und als Studienfach stärker ausgeprägt.