Traditionen erfinden: Geschichte als deutsch konstruieren

Einführung

Erinnerungskonstruktion im 19. und 20. Jahrhundert drehte sich darum, wer welche Geschichte als deutsch deuten dürfe. Die nationale Erinnerungskultur im Kaiserreich hob eher die Siege von 1813 oder 1870/71 als deutsche Tradition hervor, statt die demokratischen oder liberalen Linien der Revolution von 1848. Zudem feierte sie Luther als Ahnherrn, um eine protestantische Heldengeschichte vom 16. Jahrhundert bis Bismarck und darüber hinaus schreiben zu können. Beides darf nicht den Blick dafür verstellen, dass ZeitgenossInnen nationale Feiern oder die Einweihung von Denkmälern für verschiedene politische Ziele einsetzen konnten. Die deutsch-jüdische Volkskunde wiederum suchte nach mystischen Traditionen im Judentum, die den Mythen der deutschen Märchen entsprechen würden.

Inhalt

  1. < Preußisch-deutsch sein nach 1800: Christliche Männer kämpfen für die Nation
  2. Moderne Museen >