Alexandra: Eine westdeutsche Sängerin sehnt sich nach dem verlorenen Osten (1969)

Kurzbeschreibung

Alexandra, geborene Doris Treitz (1942-1969), war in den späten 1960er Jahre eine beliebte westdeutsche Schlagersängerin. Sie wurde in der Region Klaipėda (deutsch: Memelland, heute in Litauen) geboren. Ihre Familie floh am Ende des Zweiten Weltkriegs in den Westen, und Treitz verbrachte einen Großteil ihrer Kindheit in Kiel. Viele ihrer Lieder haben einen inhaltlichen oder folkloristischen Bezug zum deutschen Osten. „Erstes Morgenrot“ drückt aus, wie jede Morgendämmerung eine Erinnerung an diesen Verlust ihrer Heimat bringt. Obwohl sie nicht offen in die Vertriebenenpolitik involviert war, spiegelt ihre Romantisierung des Ostens (und die implizite Auslassung des Schicksals der Juden) ihre persönliche und kollektive Erinnerung an die „Heimat“ wider. Alexandra starb 1969 im Alter von 27 Jahren bei einem Autounfall.

Das Foto unten aus dem Jahr 1969 zeigt Alexandra bei einem Auftritt in einer der ersten Sendungen der ZDF-Hitparade, einer beliebten und lange laufenden Musiksendung im westdeutschen Fernsehen.

Quelle

Quelle: Alexandra, deutsche Sängerin, Deutschland 1969. Fotograf: United Archives / kpa / Grimm

© picture alliance/ United Archives

Alon Confino, „‚This Lovely Country You Will Never Forget‘. Kriegserinnerungen und Heimatkonzepte in der westdeutschen Nachkriegszeit“, in Das Erbe der Provinz. Heimatkultur und Geschichtspolitik nach 1945, herausgegeben von Habbo Knoch. Göttingen: Wallstein, 2001, S. 235–51.

Alexandra: Eine westdeutsche Sängerin sehnt sich nach dem verlorenen Osten (1969), veröffentlicht in: German History Intersections, <https://germanhistory-intersections.org/de/deutschsein/ghis:image-94> [01.04.2025].