Deutsche für den totalen Krieg

Einführung

Hunderttausende von Menschen wurden während des Zweiten Weltkriegs „germanisiert“, entweder durch politische Maßnahmen oder auf der Flucht (oder dem Transport) nach Osten. In einigen Fällen wurden Menschen als Deutsche identifiziert, obwohl die deutsche Regierung sie nicht mehr als solche betrachtete. Diese Momentaufnahme konzentriert sich vor allem auf das besetzte Polen und untersucht, wie „Deutschsein“ aus der Perspektive verschiedener Bevölkerungsgruppen „von unten“ konstruiert und verstanden wurde, daunter auch von so genannten „Volksdeutschen“, die ihre privilegierte Position ausnutzten. Sie untersucht „Deutschsein“ ebenfalls aus der Perspektive polnischer Juden, die mitverfolgten, wie ihre polnischen Nachbarn plötzlich die Loyalität wechselten und sich als „Deutsche“ zu identifizieren begannen. Polnische Juden beschrieben zudem, wie deutsche Juden sich zunächst von den osteuropäischen Juden unterschieden, als sie mit Transporten aus Deutschland im Ghetto im besetzten Polen ankamen. Vorstellungen des Deutschseins wurden während des gesamten „totalen Krieges“ und auch an dessen Ende, als Zivilisten von ausländischen Soldaten angegriffen wurden und/oder gezwungen waren, sie aufzunehmen, in Frage gestellt.

Inhalt

  1. < Die Schaffung deutscher Identität im Nationalsozialismus
  2. Die Konstruktion deutscher Erinnerung nach 1945: Ehrenrettung des Militärs >